Erfahrungsbericht: Geduld

"Dieser Eingriff hat mich vergiftet", erzählt mir ein über 75-jähriger Mann. Nach dem Eingriff haben meine Beine und mein Kopf wie verrückt gebrannt. Von der Klinik entlassen, zu Hause angekommen, folgte er dem Rat seiner Familie: ausleiten, regelmässige Heilbäder, Bewegung. Seine täglichen Arbeiten im Haus und ums Haus hat er wieder aufnehmen können. Sein hoher Blutdruck beruhigte sich und das Brennen in den Beinen und im Kopf veränderte sich langsam.

Nach 3 Monaten erklärte er mir, dass ihn das Brennen in den Beinen immer noch belaste und dazu komme Ausschlag an den Beinen. Das sei wohl die Entgiftung, die aus der Haut ausfahre. Was die Medikamente im Kopf angerichtet haben, wisse er ja nicht und äusserte sich dazu besorgt und sehr ängstlich. Dabei erwähnt er, dass er wieder Draussen arbeiten könne. Doch er habe keine Geduld mit sich. "Was meinst du mit keine Geduld?" fragte ich ihn. Er fragte mich was er denn tun soll. Bei der Geduld ansetzen erklärte ich ihm.

Dass er das Zeitfenster für seinen Heilungsprozess für weitere Monate öffnet, Mut schöpft und sich zumutet  den Weg weiter so zu gehen. Dabei kam er den negativen Gedanken und  Ängsten auf die Schliche. Ebenso die Schuldzuweisung von wegen «vergiftet» zurück zu nehmen und dem Selbstheilungsprozess  mehr Raum zu geben und darin die Verantwortung zu übernehmen um die Antworten zu bekommen die ihm dienen. Weitere 2 Monate später, erzählt er, dass es ihm gut gehe und die verschiedenen Körpersymptome verschwunden sind.